Professionelle Hilfe bei Problemen mit der Halswirbelsäule

Schwindel

Schwindel, auch Vertigo genannt ist eine weit verbreitete Krankheit, deren Ursachen wie auch ihre Symptome vielfältig sind. Fast ein Fünftel der Deutschen sind von Schwindel in irgendeiner Form betroffen. Im medizinischen Sinne wird zwischen insgesamt mehr als zehn verschiedenen Arten unterschieden. Auch hinsichtlich der Art und Dauer des Auftretens gibt es deutliche Unterschiede. Während einige Schwindelarten den Patienten als Attacken befallen, kündigen sich andere wiederum an. Die Dauer kann von einigen Sekunden bis zu mehreren Stunden betragen. Nicht selten sind Schwindel auch mit Begleitsymptomen verbunden. Auch die Wahrnehmung des Schwindels in seiner Auswirkung kann deutlich voneinander abweichen. So klagen einige Betroffene über Gangunsicherheit, andere wiederum haben Gleichgewichtsstörungen und leiden unter Benommenheit bis hin zu Konzentrationsschwächen. Die Begleitumstände, in denen Schwindel bei den Betroffenen auftritt, sind ebenso unterschiedlich. Auch schnelle Bewegungen zum Beispiel können den so genannten Drehschwindel hervorrufen. Dieser entsteht bei einer zu schnellen Bewegung des Kopfes zu einer Seite hin, aber auch bei einer Hebung des Hauptes oder beim Aufstehen. In diesem Fall ist der Schwindel in der Regel die einzige Beschwerde. Äußere Umstände können Schwindel hervorrufen, etwa in großen Höhen oder wenn sich der Betroffene in einer großen Menschenmenge befindet. Diese Form des Schwindels geht mit Angst oder Panik einher und wird zudem von weiteren Angstsymptomen wie Herzrasen, Zittern, Schwitzen, zumindest aber innere Unruhe begleitet. Wird der Schwindel durch eine mangelnde Durchblutung des Gehirns hervorgerufen, geht dieser mit einer breiten Palette von an Begleitsymptomen einher.

Welche Symptome deuten auf Schwindel hin?

So sind störende Ohrgeräusche, Sehstörungen, oder sonstige Beeinträchtigungen der Sinneswahrnehmung, Koordinationsschwierigkeiten bis hin zu Stürzen möglich. Schwindel tritt nicht selten auch als Begleitumstand der Migräne auf. Hier können Sowohl Dreh- als auch Schwankschwindel den Betroffenen beeinträchtigen. Die Auslöser oder Verstärker der Migräne sind in gleicher Weise auch Auslöser und Verstärkende Umstände für den Schwindel. So wurde beobachtet, dass ein bestimmter Geruch, oder eine bestimmte Lautstärke oder zu grelles Licht, sowohl die Migräne verstärken, auch das Schwindelgefühl ansteigen lassen. Gemeinsam haben alle Erscheinungsformen des Schwindels eine Beeinträchtigung der Gleichgewichtsorgane im Innenohr. Nicht selten kann diese Beeinträchtigung von Dauer und irreparabel sein. Begleitet werden Schwindel und Gleichgewichtsstörungen nicht selten mit Störungen der Sehfunktion. Wird diese beeinträchtigt, liefert das Auge dem Gleichgewichtsorgan die falschen Informationen. Bei so genannten Scheinbewegungen wird die Bewegung der Umgebung an das Gehirn gemeldet, obwohl still steht. Die Patienten sehen dann auch teilweise verschwommen und sie klagen über Übelkeit. In diesem Zusammenhang spricht man auch von diffusem Schwindel. Eine Besonderheit unter den Auslösern von Schwindel ist eine Beeinträchtigung der Halswirbelsäule. Einhergehend mit dem HWS-Syndrom kann auch der Schwindel sein. Da hier der Schwindel mit seinem Auslöser eher indirekt im Zusammenhang steht, kann dieser auch nicht gleich als solcher erkannt werden. Begleitsymptome wie Nackenschmerzen sind daher beim Auftreten des so genannten zervikogenen Schwindel wichtige Indikatoren. Aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge lohnt es sich, den Zusammenhang von Halswirbelsäule und Schwindel zu beleuchten.

Zusammenhang zwischen Halswirbelsäule und Schwindel

Schwindel im Zusammenhang mit der Halswirbelsäule oder einem HWS-Syndrom tritt in den meisten Fällen nicht als Drehschwindel, sondern als Schwankschwindel auf. Die Betroffenen Menschen klagen über Gangunsicherheit und Probleme, das Gleichgewicht zu halten. Diese Beschwerden können eine Dauer von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden anhalten. Häufig treten sie nach einer länger andauernden durch äußere Umstände verursachten Fehlhaltung oder nach einer bestimmten Bewegung auf. Sie gehen mit Nackenschmerzen einher. Beeinträchtigungen des Seh- oder Hörvermögens werden in diesem Zusammenhang nicht beobachtet. Zu einem HWS-bedingten Schwindel kann es zum Beispiel durch einen Unfall kommen. Bei einem HWS-Trauma können die Sinneszellen, welche Informationen aus Muskeln und Sehnen im Halswirbelbereich zu den Gleichgewichtsorganen übermitteln, geschädigt werden. Hierdurch werden Schwankschwindel oder Gangunsicherheit verursacht. In dieser Situation können die Gleichgewichtsorgane dauerhaft beeinträchtigt werden. Ein Unfall ist jedoch nicht der einzige Faktor, der zu HWS-bedingtem Schwindel führt. Eine Veränderung der Halswirbel durch das Alter oder eine anatomische Besonderheit kann bei einigen Menschen diese Symptome hervorrufen, während andere Menschen mit gleichen Schäden schwindelfrei sind. Dieser Umstand macht die Diagnostik nicht ganz einfach. Eine seltenere Form der Veränderung im HWS-Bereich kann die Einengung einer Arterie sein. Das Gehirn leidet an einer Unterversorgung mit Sauerstoff. Dieser Umstand tritt aber nur dann auf, wenn auch weitere das Gehirn versorgende Blutgefäße bereits beeinträchtigt sind. Die Feststellung eines HWS-bedingten Schwindels ist wie erwähnt nicht ganz einfach. Es gibt keine Möglichkeit, die Veränderung der Halswirbel als Ursache für den Schwindel nachzuweisen. Das Problem liegt unter anderem auch darin, dass eine Bewegung der Halswirbelsäule auch immer die Bewegung des Kopfes mit sich führt, wodurch eine eindeutige Zuordnung der Herkunft des Schwindels nicht erfolgen kann. Um eine sichere Aussage treffen zu können, müssen daher andere in Frage kommende Ursachen ausgeschlossen werden.

Diagnose HWS-Syndrom

Erst wenn sichergestellt ist, dass andere Gründe für den Schwindel nicht in Frage kommen, kann die Halswirbelsäule als eindeutig ursächlich identifiziert werden. Um HWS-bedingten Schwindel heilen zu können, müssen die Schmerzen beseitigt werden. Die Schmerzen verursachen eine Fehlhaltung und ein schädliches Anspannen der Muskulatur. Sowohl Schmerzen als auch Verspannungen können durch schmerzstillende Medikamente oder Entzündungshemmer gelindert werden. Präparate zur Muskelentspannung sind ebenfalls hilfreich. Massagen und Physiotherapie sollen langfristig dazu dienen, die Muskulatur zu lockern und die Fehlstellung der Halswirbelsäule etwa nach einem HWS-Trauma zu beheben. Die physischen Ursachen werden durch Medikation und Krankengymnastik zu etwa drei Viertel innerhalb weniger Wochen behoben. Patienten, die danach weiterhin unter den Beschwerden leiden, sollten sich einer vestibulären Behandlung unterziehen. Während dieser Rehabilitationsmaßnahme findet ein Gleichgewichtstraining statt um auch die verbliebene Gleichgewichtsstörung zu beheben. Das Gehirn wird durch diverse Übungen dazu animiert, künstlich produzierten Schwindel wieder auszugleichen. Diese Übungen kann der Betroffene auch alleine durchführen. Wichtig ist es, im Verlaufe der Rehabilitationszeit den Schwierigkeitsgrad der Übungen zu erhöhen, um den Erfolg sicherzustellen.

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