Hexenschuss
Auch ein Hexenschuss kann sich als Ursache oder zumindest verschlimmernd auf ein HWS Syndrom auswirken. Die Schmerzen strahlen dabei direkt in den Nackenbereich. Der meist völlig unvorhergesehene und plötzlich auftretende, starke Schmerz im Rücken wird allgemein als Hexenschuss bezeichnet. Der Begriff Hexenschuss entstand wohl dadurch, dass diese fiesen Rückenschmerzen bei Schmerzbeginn dem Leidtragenden regelrecht in den Rücken schießen. In der Mehrzahl der Fälle ist es leider unmöglich, den genauen Grund der Schmerzen exakt zu identifizieren. Daher wohl auch die Erwähnung der Hexe, die einerseits für den bösen Schmerz und andererseits für die fremde Magie also die unbekannte Herkunft steht. In Wahrheit kann der Schmerzleidende oder der Arzt nur in ca. einem Viertel aller Fälle die wirkliche Ursache tatsächlich eindeutig lokalisieren. Im Allgemeinen wird der Hexenschuss von Fachleuten übrigens auch „Lumbago“ genannt. Als Nichtmediziner sollte man wissen, dass ein Hexenschuss keine Krankheit darstellt, sondern dass es sich hierbei um ein komplexes Beschwerdebild handelt.
Symptome bei einem Hexenschuss
Man unterscheidet den akuten Hexenschuss, der einem urplötzlich in den Rücken schießt und meist nach drei bis fünf Tagen wieder verschwindet, von dem chronischen Hexenschuss, der sich aus einem Akuten entwickelt und lange halten kann. Besonders bei einem akuten Hexenschuss schmerzt jede Bewegung und die Schmerzen fühlen sich gerade zu Beginn regelrecht wie Messerstiche an. Sogar das Sitzen auf einem Stuhl wird somit zum blanken Horror. Zusätzlich haben die Betroffenen oft angespannte Muskeln, welche auf das Schmerzzentrum drücken und dadurch zu weiteren Schmerzen und Einschränkungen führen. Die Schmerzen können häufig in verschiedene Richtungen wie zum Beispiel die obere Region der Halswirbelsäule ausstrahlen. Strahlt der Schmerz primär in Po und Beine, so wird der Hexenschuss fachmännisch als Lumboischialgie bezeichnet. In diesem Fall sind Teile des Ischias (Hüftnerv) angegriffen, welcher sich von den Beinen über das Gesäß, die Hüfte bis in den Rücken erstreckt. Falls Sie diese Symptome eines Hexenschuss bei sich wahrnehmen und / oder sich ein Taubheitsgefühl zum Beispiel in den Beinen beginnt einzustellen, so sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen. Er sollte dringend den Verdacht auf einen möglichen Bandscheibenvorfall als Auslöser des Hexenschusses überprüfen. In einem solchen Notfall muss der Arzt so schnell wie möglich Gegenmaßnahmen einleiten.
Ursachen eines Hexenschusses
Meistens ist ein eingeklemmter Nerv die Ursache für einen Hexenschuss. Der Nerv bzw. der Rücken wurde durch langanhaltende Fehlhaltung bereits ausreichend strapaziert und dann genügt eine falsche Bewegung für die plötzlich einschießenden Schmerzen. Doch es existieren auch weitere Auslöser für einen Hexenschuss:
- Keine vorhandene Rückenmuskulatur
- Überbelastung (z.B. Heben schwerer Lasten, ungewohnte Verrenkungen wie Bücken, Drehen der Hüfte etc.)
- Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbel
- Wirbelgelenkverschleiß
- Wirbelgelenkblockierung
- Starke Muskelverspannung
Aufgrund der starken Schmerzen verhalten sich die Menschen leider alle gleich, was nicht immer vorteilhaft für den Rücken und die Heilung der Ursache ist: Ein vom Hexenschuss Geplagter kann sich anfangs kaum noch richtig bewegen und verfällt aufgrund der Schmerzen in eine sogenannte Schonhaltung. Diese nicht gewohnte Haltung belastet indirekt die betroffene Stelle zusätzlich oder kann zu weiteren Komplikationen wie eine Verstärkung von Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule führen. Schwache Muskeln im Rücken und im Bauch erhöhen generell das Risiko von Rückenschmerzen. Daher empfiehlt sich regelmäßige Bewegung bzw. noch besser ein individuell abgestimmtes Training um Bauchmuskeln und Rückenmuskeln langfristig aufzubauen. Wichtig ist, dass der Sport stetig und regelmäßig ausgeübt wird.
Tipps zur Selbsthilfe gegen einen Hexenschuss
Unmittelbar nach Eintritt des Hexenschuss sollte man sich auf den Rücken legen und die Knie rechtwinklig beugen. Diese Haltung entlastet die Stelle um die Lendenwirbel. Auch die Seitenlage mit angezogenen Beinen hat angenehme Wirkungen. Generell hilft Wärme zum Beispiel mit einem Heizkissen oder einem Wärmepflaster. Um nicht in die bereits erwähnte Schonhaltung zu verfallen und Muskulatur weiter zu belasten, sollte ein rezeptfreies Schmerzmittel verwendet werden. Wenn die Schmerzen mehr als drei Tage anhalten, sollte spätestens ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eventuell mittels Computertomographie feststellen, ob es sich eventuell um einen verschleppten Bandscheibenvorfall handelt. In jedem Fall sollten sie sich eingehend über Physiotherapie informieren und sich diese gegebenenfalls auch verschreiben lassen.
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